Biogas: Komplexe Energiegewinnung, einfache Nachhaltigkeit
Gegenüber Wind-, Wasser- und Solarenergie ist die Gewinnung von Energie in Form von Biogas deutlich komplexer, da hier mechanische, chemische und vor allem biologische Prozesse ineinander greifen. Die eigentliche Arbeit wird von Bakterienkulturen übernommen, die das Biogas erzeugen. Die organischen Bestandteile der Ausgangsprodukte werden zunächst unter Ausschluss von Sauerstoff und mithilfe von Bakterien zum Faulen gebracht. In weiteren Zwischenstufen wird die Masse dann zerlegt und unter anderem in Wasser, Kohlenstoffdioxid und das gewünschte Biogas umgewandelt. Biogas wiederum besteht zu ca. 50 % aus reinem Methan, das durch weitere Filterung getrennt und ins Gasnetz eingespeist wird.
Unser Dreiklang: Strom, Wärme & Biomethan
Biogas wird hauptsächlich für Anlagen zur Strom- und Wärmegewinnung und für Anlagen, die Methangas aufbereiten und ins Erdgasnetz einspeisen, genutzt. In den sogenannten Verstromungsanlagen wird aus dem Biogas in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) Strom erzeugt und ins Stromnetz eingespeist. Durch den Verbrennungsprozess in den BHKWs wird neben elektrischer Energie auch viel Wärme gewonnen, die beispielsweise in Nahwärmenetzen zur Warmwasserversorgung oder Heizung verwendet werden kann. In den sogenannten Einspeiseanlagen wird das Biogas gefiltert und als Biomethan an Kraftwerksbetreiber weitergeleitet oder ins Erdgasnetz eingespeist. Die Anforderungen and die Qualität des Gases sind hierfür allerdings besonders hoch. Damit das Gas die besondere Reinheit und Wertigkeit erreicht, wird es in einer Aufbereitungsanlage zwischenbehandelt. Im Portfolio von UDI werden beide Verwendungsformen realisiert.
Wir passen den Substrateinsatz für maximale Effizienz an
Der Substrateinsatz in Biogasanlagen hat sich seit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 in Zusammenhang mit den Novellierungen und Anpassungen der Förderung hinsichtlich des Substrateinsatzes stark verändert. Inzwischen ist der Substrateinsatz in Biogasanlagen von Nachwachsenden Rohstoffen und Gülle dominiert.
Durch das Inkrafttreten des REDcert II werden derweil die Substrateinsätze wieder überdacht. Durch ihre Eigenschaft Treibhausgase zu mindern sollen künftig mehr Wirtschaftsdünger wie z.B. Hühnertrockenkot (HTK), Gülle und Abfallreststoffe zum Einsatz kommen. UDI nimmt an dieser Entwicklung teil.
Aus Abfall wird Gold: Biogasreste als Naturdünger
Hinsichtlich der Verwertung der aus der Biogasproduktion als Abfall entstehenden Gärreste ist zwischen flüssigen und festen Gärresten zu differenzieren: nahezu alle Biogasanlagen, produzieren auch feste Gärreste, die als hervorragender Naturdünger gelten. Diese entstehen durch Gärrestseparation und werden in der Landwirtschaft genutzt. Außerdem kann Biomethan auch zur Bereitstellung von Fahrzeugtreibstoff (Bio-CNG und Bio-LNG) verwendet werden. Dies kann unmittelbar am Anlagestandort oder durch Aufbereitung des Biogases auf Erdgasqualität zur Einspeisung ins Erdgasnetz erfolgen. Letzteres ermöglicht eine flexible Nutzung des Biogases hinsichtlich Zeit, Ort und Nutzungspfad.
Wir setzen neue Standards
UDI Green Energy verantwortet 12 Biogas-Verstromungsanlagen und 4 Biomethan-Einspeiseanlagen mit zusammen ca. 42,5 MW Feuerungswärmeleistung (FWL). Das entspricht einer Gesamtinvestitionssumme von ca. 100 Mio. Euro. Jährlich erfordern die Anlagen einen Gesamt-Input an Substraten in Höhe von ca. 330.000 Tonnen im Wert von ca. 13,5 Mio. Euro. Alle Anlagen erwirtschaften einen Umsatz von ca. 30 Mio. Euro pro Jahr.
Im Eigentum von UDI Green Energy befinden sich vier moderne Biomethan-Anlagen. Diese produzieren jeweils 550-700 Normkubikmeter pro Stunde und haben eine Feuerungswärmeleistung (FWL) von insgesamt ca. 27 MW. Die 12 Biogas-Verstromungsanlagen (davon neun in Deutschland und drei in Italien) haben eine Feuerungswärmeleistung von insgesamt ca. 15,5 MW.
Fragen, Antworten, Bioenergie:
Info: Angaben gem. Störfall-Verordnung (12. BImSchV)
Der Betreiber von Biogasanlagen hat Angaben nach Anhang V der Störfall-Verordnung gemäß 12. BImSchV der Öffentlichkeit auch auf elektronischem Weg zugänglich zu machen. Dieser Betreiberpflicht kommen wir mit den nachfolgenden Hinweisen und Informationen nach. Folgende Informationen zur Biogasanlage und speziell Hinweise für einen Störfalleintritt der Öffentlichkeit stellen wir daher für folgende Anlagen zur Verfügung: